Warum Frauen sich trotzdem oft weniger zutrauen, war Thema des ersten “Frauengesprächs“
Hahnstätten. Am Mittwoch fand das erste Frauengespräch im Dorfgemeinschaftshaus in Hahnstätten statt. Bei Sekt und selbstgemachten Leckereien, konnten sich die Frauen in gemütlicher Atmosphäre austauschen. Zum Auftakt begrüßte die Verbandsbürgermeisterkandidatin Evelin Stotz alle anwesenden und machte kurz deutlich worum es ihr bei dieser Veranstaltung geht. „ Mein Ziel ist es langfristig ein überparteiliches Netzwerk zu schaffen, das Frauen dabei unterstützt ihre Interessen zu vertreten und gemeinsam ihre Ziele zu verwirklichen.
Im Podium waren die Unternehmerinnen Jessica Kraft und Nathalie Timm aus Kördörf, die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Sozialdemokratischer Frauen Anke Schneider und die Geschäftsführerin der Landfrauen Rhein-Lahn Elke Wolf zusammengekommen. Durch die geschickte Fragestellung der Moderatorin Silke Löhr, gaben sie den Anwesenden einen Einblick darüber, wie sie mit ihrer Rolle umgehen und mit welchen Alltagshürden sie oft zu kämpfen haben. Allen gemeinsam war die persönliche Betroffenheit als Motor für ihr reges Engagement. Besonders die Jungen Unternehmerinnen sind durch ihre Kinder, genauer durch deren Bedürfnisse in ihre Rolle hineingewachsen. Dennoch müssen sie oft dem Vorurteil entgegen treten, dass sie sich als Unternehmerinnen nicht mehr genug Zeit für ihre Kinder nehmen könnten. Die Vertreterin der Landfrauen Frau Wolf betonte hingegen die gut funktionierenden Netzwerke innerhalb ihrer Organisationen. „Die Petition der Landfrauen zur Erhaltung der Rettungsleitstelle in Montabaur“ sei ein Beispiel für die gute gruppeninterne Vernetzung und das, was man gemeinsam erreichen könne. Die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Lahn-Kreises Alice Berweiler-Kaufmann machte darauf aufmerksam, an welchen Ecken es im Bereich Gleichstellung bisher noch hänge: „In Rheinlandpfalz sind nur knapp 18% Frauen in den Kommunalparlamenten vertreten, im täglichen Leben haben Frauen häufig schlechtere Verdienst- und Aufstiegschancen und auch später entsprechend geringere Renten.“ Die Vorsitzende der ASF appellierte an alle Anwesenden „Es ist wichtig, dass wir uns in der Politik einbringen denn es sind Dinge, die uns direkt betreffen und wir können es mindestens so gut wie Männer - wir müssen es nur auch tun.“ In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, dass Frauen sich häufig selbst, aber auch anderen Frauen nicht das Gleiche zutrauen wie Männern. So hat eine Frau die Erfahrung gemacht, dass ihre Expertise sowohl von Frauen als auch Männern in Frage gestellt wurde obwohl sie bereits lange damit beruflich erfolgreich ist.
Evelin Stotz beendete die Veranstaltung, mit dem Fazit, dass wir selbst stärker für uns als Frauen einstehen müssen.
Das Frauengespräch soll nun jährlich mindestens einmal mit verschiedenen Gästen stattfinden um mehr Raum für freien Austausch zu geben und langfristig ein Frauen-Netzwerk zu etablieren.